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Die Musiker des Vereins

WP 08.05.2013
Menden. Es ist ruhig in Platte Heide: Kein Geräusch zu hören, kaum Menschen zu sehen. Für einen Samstagnachmittag nicht ungewöhnlich. Am Ende der Hermann-Bauer-Straße sind Pavillons zu sehen, man hört Menschen reden, ein kleines Kind schlägt eine Pauke, die fast größer ist als das Kind selbst. Vertieft beschäftigt es sich mit dem Instrument. Jörg Holland-Moritz haut die Trommelstöcke aufeinander: „Eins und zwei und…“ Die Kinder klatschen nach. Theoretische Probe beim Musikverein „Spiel voran“ – eingebettet in den Tag der offenen Tür. „Es zeichnet unseren Musikverein aus, dass wir nicht nur Griffe, sondern auch Noten vermitteln“, sagt Beisitzer Klaus Schröder später.

Schulsystem birgt Probleme

Doch der erste idyllische Eindruck täuscht: Der 1990 gegründete Verein „Spiel voran Menden“ hat zu kämpfen. Die Jugendlichen gehen kaum noch in Vereine. Auf die Frage, ob man den Umschwung von G9 auf G8 in Deutschlands Schulsystem als kleiner Verein zu spüren bekommt, ist ein klares „Ja“ zu hören. 12 statt 13 Jahre Schule – das heißt mehr Stoff auf weniger Zeit verteilt und weniger Freizeit für Deutschlands Jugendliche.

Fusion ist kein Tabu

Doch Interessierte zu finden, ist nicht das einzige Anliegen des Vereins beim Tag der offenen Tür. Man will Eltern kennen lernen, zu oft würden Kinder nur für ein paar Stunden beim Verein abgegeben – der Kontakt zu den Erziehungsberechtigten fehlt.

Dabei zeichnet gerade das den Mendener Musikverein aus: „Wir haben eine gute und starke Jugendarbeit im Verein“ sagt Marc Holland-Moritz, Kassierer, und schaut über den Vorplatz: Der Großteil der Besucher sind Jugendliche. Bei der Frage, ob vielleicht sogar eine Fusion mit einem anderen Verein ansteht, nimmt Klaus Schröder einen großen Schluck Kaffee: „Ja, wahrscheinlich.“

Doch man spricht nicht nur über Probleme – sichtlich stolz berichtet man von den Erfolgen innerhalb des Vereins, sichtlich stolz ist man über die Räumlichkeiten. Die Führung durch die Räume dauert länger als erwartet – ein großes Vereinsheim mit Platz für über 40 Personen und einer vollausgestatteten Küche. „So mancher Verein beneidet uns um unser Vereinsheim“ sagt Beisitzer Olaf Bettker lachend. Wieder ist ein wenig Stolz herauszuhören. Aber auch das bringt Probleme mit sich. 5000 Euro zahlt der Verein jährlich an Miete – eine große Belastung für den Musikverein.

Blick aufs Vereinsjubiläum

Was bleibt am Ende? Ein problembelasteter Verein vor dem Aus? Keinesfalls. Eher ein Verein mit gutem Zusammenhalt, mit Stolz auf Erfolge, mit Stolz auf die gute Jugendarbeit. Fast ein wenig Vereinspatriotismus – die Probleme muss man überwinden.

Nächstes Jahr steht das 25-jährige Jubiläum an. Wie wird gefeiert? „Wir feiern mit den ‚Musikfreunden Hemer‘ zusammen – dann feiern wir sozusagen das 50-jährige“, sagt Frank Rebstock, 1. Vorsitzender des Vereins.

Silas Schefers

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