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Es war einmal ein lauer Herbstabend im spanischem Calella an der Costa Brava, als sich ein Trio von mehr oder weniger hochqualifizierten Musikern entschloss, einen Meilenstein in der Geschichte der Musik zu setzten. Sie planten Freunde der Spielmannsmusik um sich zu scharen, um aus diesem Haufen, einen Spielmannszug von noch nie da gewesener Güte zu formen. Sie waren sich darüber im Klaren, dass sich dieses Vorhaben über Jahrzehnte hinausziehen könnte. Doch wie man sah, waren erste Erfolge schon zu verzeichnen: Die Leute waren schon mal da!?
Doch was nützen diese Leute ohne Instrumente?
Und wieder einmal setzten sich unsere drei Freunde zusammen und überlegten, und berieten, und überlegten und dachten darüber nach; Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Also wurde jenes kleine Dörfchen, wo dieser Spielmannszug seinen Sitz haben sollte, von hinten nach vorn gekrempelt, um irgendwo, in einem finsteren Kellerloch ein paar instrumentenähnliche Gegenstände aufzustöbern. Und siehe da, die notenjounglierenden „Arschologen“ wurden fündig. Plötzlich wurden ein paar Flöten und Trommeln zum Kauf angeboten, die dieser Truppe zur Heranreifung eines exzellenten Spielmannszuges verhelfen sollte.
Also setzte man sich wieder zusammen, um das sagenumwobene – äh – sagenhabende Quartett zu wählen, welches den Kauf der Instrumente finanzieren sollte.
Jetzt stand dem Aufblühen des neuen Vereines fast nichts mehr im Wege…..
Doch was nützt das alles ohne ein Probelokal?
Auch diese Problem wurde auf spielerische Art und Weise gelöst. Nach mehreren alkoholträchtigen Probesitzungen und Verhandlungen des Führungsteams mit den Wirtsfrauen in verschiedenen Kneipen, konnte schließlich ein Vereinslokal auserkoren werden. Dieses erwies sich aber später, dank mangelnder gutnachbarschaftlicher Beziehungen, als Irrtum.
Nun stellte sich schon die nächste Frage: Welchen Rock sollten diese Madel und Buben tragen?
Man kann Zusammengehörigkeit wohlweislich auch durch gleichfarbige Turnschuhe und Nietenjacken verdeutlichen; doch dieses sollte einem so hoch qualifiziert werden wollendes Musikensemble nicht würdig sein. So entschied man sich für einen schlichten Grauton, den wohl jeder Wehrdienstleistende schon einmal irgendwo gesehen hat. Gleichzeitig entschied der Viererrat, dass die Mädchen und Buben gut „beschifft“ werden müssen
Und somit wurde der selbstlose Einsatz ihrer Oberpfeife bei den hiesigen Stadtwerken durch den umweltfreundlichen Aufdruck auf großen und kleinen Trommeln zu einer kostendeckenden Tat.
Jetzt hieß es Mitglieder werben ! Aber die Art des Mitgliederwerbens wurde immer brutaler!
So wurden harmlose, unbescholtene und durch´s Land streifende Kinder und Bürger in die Kellerkatakomben des Zeugwartes verschleppt, in Uniformen gezwängt, mit nötigem Grundwissen und Instrumenten ausgestattet und zu hochmusikalischen Mitgliedern proklamiert.
Allerdings wurde diese so harmonisch zusammen passende Spitzenmannschaft durch mangelnden Einsatz einiger schwarzen Schafe getrübt.
Trotzdem entschloss man sich aber ein Herbstfest zu veranstalten. Und so machten sich die haupthaarlosen Mammutjackenanwärter auf den Weg der unendlichen Suche nach Tombola-Preisen. Sie wurden von Mehreren vertrieben und verjagt, aber dennoch brachten sie viele edle Spenden nach Hause. So konnte das Fest durch den Erlös der Tombola, der Versteigerung eines Fußballes und dem Verkauf der ebenfalls gespendeten Kuchentheke eigentlich nur gelingen. Allerdings fehlten aufgrund der stürmischen Herbsttage und der gleichzeitigen Aktivitäten der Nachbardörfer nur die zahlreichen Besucher.
Von da an begann ein neues Kapitel ihres Werdeganges.
Um auch endlich ein im Amtsregister eingetragener Verein zu sein, mussten sich wieder einmal alle voll versammeln, um jetzt den hierfür nötigen Elferrat zu wählen.
Damit auch das weltliche, überregionale musikalische Angebot nicht weiter an diesem nun rechtskräftig werdenden Verein vorüber gehen zu lassen, schlossen sie sich dem Volksmusikerbund an.
Um jetzt die Erfolge des Ganzen zu würdigen, wurde ein Gremium gewählt, dessen Aufgabe darin bestand, eine hoffentlich grandiose, jahresabschließende Weihnachtsfeier für alle Freunde und Mitglieder des Vereins zu gestalten.
Und nun sitzen sie und feiern !
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann flöten und trommeln sie noch heute …..

1991 © by Timo Poganatz, Fred Mende, Olaf Freesmeier, Jörg Holland-Moritz

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